Den Entscheid fällen
Nachdem ich mich entschieden habe meine Stelle zu kündigen wurde mir rasch bewusst, dass ich eine längere Auszeit nehmen möchte. Meine Gedanken und Beweggründe für diesen Entscheid könnt ihr unter meinem ersten Blog „Why is travel happiness“ nachlesen. Inspiration für die Planung der Reise war unter anderem das Buch „Destination tour du monde“, welches von zwei Schweizern geschrieben wurde. Das Buch findest du unter folgendem Link und kann ich wirklich sehr empfehlen:
https://www.novo-monde.com/destination-tour-du-monde-livre/
Zu Beginn war mein Plan erstmal für 2 bis 3 Monate die Sachen zu packen. Als ich das Buch „Destination tour du monde“ gelesen, von ihren Erlebnissen erfahren und die Tipps gesehen habe, hat mich das Reisefieber schliesslich ganz gepackt. Glücklicherweise konnte ich meinen Freund davon überzeugen, gleich 6 Monate unbezahlte Ferien zu beantragen und mich bei der Reise zu begleiten.
Die Reise Route festlegen
Wir haben in einem ersten Schritt eine grobe Reiseroute zusammengestellt. Dies vor dem Hintergrund, dass wir eine begrenzte Reisezeit von 6 Monaten haben und so auch das Bestmögliche aus unserer Reise herausholen möchten.
Dazu haben wir eine Übersicht über die jeweilig beste Reisezeit der Länder auf der ganzen Welt von Globetrotter als Basis verwendet. Zudem bevorzugen wir beide warme Temperaturen und lieben das Meer, was wir natürlich auch bei unserer Wahl mitberücksichtigt haben. Mein Freund und ich sind grosse Asien-Liebhaber, deshalb haben wir uns entschieden zumindest für einen wesentlichen Teil unserer Reisezeit Länder in Asien zu besuchen. In vielen Gebieten in Asien dauert die Regenzeit bis Ende Oktober, weshalb wir hauptsächlich die zweite Hälfte unserer Reise in Asien verbringen werden.
Schliesslich haben wir uns entschieden, für drei Monate nach Australien zu fliegen. Im Norden von Australien (Cairns, Darwin) herrschen grundsätzlich ganzjährig warme Temperaturen. Im Süden von Australien, d.h. in Adelaide oder Sydney, liegen die Jahreszeiten genau umgekehrt. D.h. während den Monaten Mai bis September ist Winter und ab Oktober ist zumindest Frühling. Daher werden wir unsere Route so gestalten, dass wir zuerst im Norden starten und erst später in den Süden fahren.
Somit sieht unsere Reiseroute für die nächsten 6 Monate wie folgt aus:
Oslo – Singapur / Malaysia (1 Monat) – Cook Inseln (2 Wochen) – Australien (3 Monate) – Kambodscha / Laos / Vietnam (1.5 Monate)
Wir haben die grobe Reiseroute im Vorfeld unter anderem auch deshalb schon früh festgelegt, damit wir die längeren Flüge im Voraus buchen können. Verschiedene Airlines bieten ein halbes Jahr bis ein paar Monate vor Abreise immer wieder sehr interessante, billige Angebote an.
Nun wird der Flug gebucht
Mein Freund Pascal liebt das Fliegen, wohingegen ich jeweils froh bin wenn wir sicher gelandet und endlich das Flugzeug verlassen können. Somit ist unser Kompromiss, dass wir nur mit bekannten und „sicheren“ Airlines fliegen. Jede Fluggesellschaft erhält eine Sternen Bewertung zwischen 1 bis 5, wobei 5 die höchstmöglichste Klasse ist. Die Bewertung ist im Internet unter https://skytraxratings.com/ aufgeschaltet.
Wie bereits oben erwähnt achten wir bereits mehrere Monate vor Abreise auf spezielle Flugangebote der Airlines. Etihad Airlines zum Beispiel bietet immer wieder 50% Flüge an. Zudem überprüfen wir beim Buchen jeweils auch, ob der Flug auf einem Tablet billiger angeboten wird als auf dem Laptop. Schliesslich ändern sich die Preise täglich, d.h. wir beobachten die Preise während mehreren Tagen. Oftmals sind die Preise am Montag billiger als übers Wochenende, weshalb wir unsere Flüge jeweils während der Woche buchen.
Und nicht zuletzt achten wir vor dem Buchen auf wichtige Details, unter anderem wie viel Gepäck wir mitnehmen dürfen oder ob zusätzliche Gebühren anfallen.
Ein zusätzlicher Spartipp von uns: überprüfe ob der Flug billiger wird wenn du einen anderen Abflugort auswählst. Oftmals wir der Flug wesentlich billiger. Wir haben uns daher für Oslo entschieden.
Visum
Drei bis vier Monate vor Abreise lohnt es sich im Vorfeld die Webseiten der jeweiligen Botschaften / Konsulate der Länder die ihr bereisen wollt zu besuchen. Am besten informierst du dich auf der Webseite des EDA (Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten) https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/laenderunabhaengigereiseinformationen/visum-einreise.html. Für viele Länder benötigen wir als Schweizer Bürger für ein Aufenthalt bis zu 30 Tage oder sogar 90 Tage kein Visum. Dies trifft für Neuseeland (bis zu 90 Tage), die Cook Inseln (bis zu 30 Tage) und Malaysia (bis zu 90 Tage) zu.
Für Australien können Schweizer (wie auch Deutschland, Österreich) online ohne Gebühr ein eVisum beantragen. Wir haben die Genehmigung innerhalb ein paar Stunden erhalten (https://immi.homeaffairs.gov.au/visas/getting-a-visa/visa-listing/evisitor-651).
Hingegen für Kambodscha, Laos und Vietnam benötigen wir ein Visum für die Einreise. Das Visum für Kambodscha (30 Tage) werden wir erst vor Ort am Flughafen beantragen resp. kaufen. Für Laos hingegen kann das Visum online beantragt werden, welche eine Aufenthaltserlaubnis von 14 bis max. 21 Tage umfasst.
Einzig das Visum für Vietnam haben wir in der Schweiz bei der Botschaft in Bern beantragt und innerhalb von einer halben Stunde erhalten. Das Visum umfasst eine Aufenthaltserlaubnis von max. 30 Tagen.
Den Rucksack auswählen
Für die Reise darf ich einen 65-Liter Bach Rucksack von einer Freundin ausleihen. Obwohl mir ein 55-Liter Rucksack sicher auch ausgereicht hätte, bin ich sehr zufrieden. Das Material ist sehr angenehm und der Rucksack ist durch Bänder an verschiedensten Stellen an meine Körperform anpassbar.
Wir haben vor allem darauf geachtet, dass die Rückenpartie gut angepasst werden kann. Aufgrund des Gewichts ist es wichtig, dass der Druck korrekt auf den Rücken verteilt wird.
Mein Rucksack hatte bei der Abreise ein Gewicht von 9.7 Kilogramm. Mein Ziel war es, den Grenzwert von 10 Kilogramm nicht zu überschreiten damit ich den Rucksack locker tragen kann. Vor allem solltest du darauf achten, die schweren Teile zuunterst zu verstauen. Und ausserdem den Rucksack bei Abreise nicht gleich voll zu packen (damit man noch Platz für Souvenirs hat:-).
Um einen passenden Rucksack zu finden, lässt du dich am besten in einem Sportgeschäft professionell beraten.
Packliste und Packsysteme
Ich habe mich im Vorfeld der Reise über verschiedene Packsysteme schlau gemacht. Dabei habe ich für uns beide einmal einen Osprey – Ultralight Packing Cube Set – Packsack in den Grössen S, M und L online unter Bergfreunde.ch sowie ein Eagle Creek Pack-it Cube Set unter microspot.ch bestellt.
Die Packsäcke helfen die Kleider übersichtlich zusammenzupacken und im Rucksack eine gewisse Ordnung zu schaffen. Ich bin sehr froh haben wir uns für diese Pack-Systeme entschieden. Wobei ich die Eagle Creek Packsäcke aufgrund des Materials als angenehmer erachte.
Ich habe meine Kleider so zusammengestellt, dass ich 10 Tage lang frische Kleider anziehen kann. Da wir vor allem in Ländern mit warmen Temperaturen reisen, nehme ich an warmen Kleidern nur eine leichte lange Strickjacke, ein Fleece Jacket und eine leichte Regenjacke mit. Ansonsten sieht meine Packliste wie folgt aus:
- zwei Bikinis & ein UV-Sonnenschutz Langarmshirt
- Unterwäsche für 10 Tage + Sport-BH
- eine Wanderhose (für die Tropen), ein langer leichter Rock (für Mosquitoreiche Abende), ein paar leichte lockere Leinenhosen (für heisse Tage und als Mosquitoschutz), ein paar Shorts und ich habe mir noch ein paar kurze Trainerhosen eingepackt (v.a. als Pyjama einsetzbar:-))
- drei kurze Kleider, davon eines welches (ein wenig) schicker ist
- 8 T-Shirts / Tops (alle in den Farben Weiss, Blau oder Braun à so sind sie gut mit den Hosen/Röcken kombinierbar)
- einen Schal (fürs Fliegen, für klimatisierte Busfahrten oder für Tempelbesichtigungen)
- ein Seidenschlafsack (falls man in einer Unterkunft lieber in seinem eigenen „Bettgewand“ schlafen möchte)
- ein Mikrofaser Handtuch (fürs Duschen oder auch einsetzbar als Badetuch)
- ein paar Flip-Flops, ein paar Sneakers und ein paar Wanderschuhe (v.a. für die Tropengebiete, wobei je nachdem auch die Sneakers als Wanderschuhe einsetzbar sind)
- Necessaire (v.a. Sonnencreme, Gesichtscreme, Händedesinfektionsmittel, Nassrasierer, etwas Schmuck, eine Haarbürste und was es sonst alles braucht:-))
- ein breites Klebeband (werden wir v.a. für Löcher in Mosquito-Netzen benötigen), eine Schnur (um die Wäsche überall aufhängen zu können), ein Sackmesser mit Flaschenöffner und ein Feuerzeug
- und nicht zuletzt Spielkarten (wir lieben Jockern und Jassen:-))
Welche Medikamente ich miteingepackt habe, habe ich weiter unten beschrieben. Beim Zusammenpacken der vorbereiteten Taschen in den Rucksack sieht dies dann folgendermassen aus:
Da nicht jedes Hotel-/Hostelzimmer über einen Safe verfügt, haben wir uns entschieden eine „pacsafe“ Tasche zu bestellen. Darin könnt ihr je nach Grösse Wertsachen wie Pässe, Fremdwährung, Laptop und Fotoapparat verstauen. Wir haben uns für einen 12-Liter Sack entschieden, da wir den Laptop auf unsere Reise mitnehmen. Der Vorteil der „pacsafe“ Tasche ist, dass ihr diese mit einem Drahtseil im Hotelzimmer z.B. an Heizungsleitungen oder unterwegs an einen Baum befestigen könnt. Die Tasche resp. das Drahtseil kann nicht mit einem einfachen Messer durchgeschnitten werden, so dass Taschendiebe keine Chance haben.
Aber worüber ich mir am meisten den Kopf zerbrochen habe war, welche und wie viele Linsen ich mitnehmen soll. Ich habe mich dazu für einen Mix aus Tages- und Zweiwochenlinsen entschieden. Die Tageslinsen nehme ich hauptsächlich für die geplanten Tauch-/Badetage mit, da ich die Linsen auch im Wasser anbehalte. Zusätzlich werde ich natürlich auch meine Sehbrille und die korrigierte Sonnenbrille mitnehmen. Du kannst natürlich auch Linsen für 1 bis 2 Monate mitnehmen und anschliessend vor Ort im Ausland die Linsen kaufen. Was du hierbei beachten musst ist, dass du dazu mit hoher Wahrscheinlichkeit zuerst eine Augenuntersuchung beim Optiker durchführen musst die du selber bezahlen musst.
Gesundheit
Je nach Länder die du bereist solltest du dir bewusst sein, dass in Drittwelt Ländern oftmals gefälschte Medikamente verkauft werden. Für unsere Reise trifft dies zumindest für Kambodscha und Laos zu. Deshalb haben wir folgende Medikamente in unsere Reiseapotheke eingepackt:
- ein Breitband Antibiotikum, welches bei allerlei bakteriellen Infektionen wirkt
- ein Antibiotikum (Einmaldosis) gegen Blasenentzündung
- Dafalgan (da Aspirin je nach Krankheit nicht immer eingenommen werden darf)
- Motilium / Immodium gegen Durchfall resp. Brechreiz
- Mückenspray mit Deet und Fenistil
- Wunddesinfektionsspray
Drei Monate vor Abreise haben wir zudem eine Impfberatung besucht. Neben den herkömmlichen Impfungen wie Hep-A, Hep-B, Starrkrampf usw. kann man sich zusätzlich noch gegen tropische Krankheiten wie Tollwut impfen lassen. Wobei hier jeder selber entscheiden muss inwieweit ihr allen Empfehlungen folgt (aufgrund von Nebenwirkungen oder finanziellen Gründen).
Grundsätzlich vermindern das Tragen von langen hellen Kleidern in der Dämmerung und das Einsprayen mit Mücken-/Insektenschutz das Risiko der Ansteckung von tropischen Krankheiten durch Mücken. Zudem halten wir uns beim Essen und Trinken an die berühmte Regel: Cook it, peel it oder leave it. So beugt man am effektivsten Durchfallkrankheiten vor.