Reise nach Kuala Lumpur
Mit einem Bus der Gesellschaft LAHolidays (über die Webseite REDBUS www.m.redbus.my online gebucht) haben wir die Reise nach Kuala Lumpur (KL) fortgesetzt. Es war ein sehr komfortabler Bus mit nur 3 Sitzen pro Reihe, was die Fahrt an sich sehr angenehm gestaltete. Gemäss Webseite sollten wir Kuala Lumpur in nur 3.5 Stunden erreichen, gesamthaft waren wir jedoch aufgrund hohem Verkehrsaufkommen ganze 5.5 Stunden unterwegs. Deshalb haben wir uns für die verbleibenden Tage entschieden, ein Auto bei Europcar im Stadtzentrum von Kuala Lumpur zu mieten. Dies hat uns rund 50 CHF pro Tag gekostet und wir haben dafür einen Honda SUV erhalten. Billigere Angebote für rund 20 CHF pro Tag liegen vor, jedoch nur ab Kuala Lumpur Airport welcher sich rund 45 Minuten vom Zentrum KL’s befindet. Spätestens bei der Ankunft beim TBS Bus Terminal in Kuala Lumpur stellt man fest, dass die Busterminals in Malaysia unseren grossen Bahnhöfen oder mittelgrossen Flughäfen im Westen entsprechen. Auf zwei Stockwerken stehen den ankommenden oder wartenden Passagieren diverse Restaurants und Shoppingmöglichkeiten zur Auswahl. Nachdem man die Boarding Tickets am Schalter abgeholt hat, passiert man eine kurze Ticket-Kontrolle, fährt mit der Rolltreppe ein Stockwerk tiefer und wartet an dem zugewiesenen Gate auf den gebuchten Bus.
Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in Kuala Lumpur
In Kuala Lumpur wird einem so schnell nicht langweilig. Es ist eine sehr laute und lebhafte Stadt, die eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten bietet. Nicht von Kuala Lumpur wegzudenken sind die Petronas Twin Towers, welche die Skyline der Stadt überragen. Am besten besichtigt man die Türme bei Sonnenuntergang, so dass die Türme in ihrer ganzen Pracht mit Beleuchtung betrachtet werden können. Der KLCC Park, welcher sich gleich neben den Petronas Twin Towers befindet, lädt zu einem gemütlichen Spaziergang ein. Wer bei den Twin Towers ankommt stellt gleich fest, dass es sich um ein nobleres Viertel handelt. Die weltweit bekannten 5-Sterne Hotels haben sich in unmittelbarer Nähe angesiedelt und bieten Zimmer mit direktem Blick auf die Twin Towers an (je nachdem wie viel Geld man ausgeben will:-)). Die unter den Twin Towers liegende Shopping Mall beherbergt Luxusmarken wie Louis Vuitton, Chanel etc. Wer möchte kann die Petronas Twin Towers tagsüber besichtigen, es werden Tickets für das Observation Desk oder auch nur für die Skybridge angeboten.
Wer es ein wenig gemässigter bevorzugt, dem bietet sich das Viertel rund um das Pavillion an (Bukit Bintang Viertel). Der glitzernd scheinende Turm ist bereits von weitem in der Skyline von KL sichtbar und in rund 25 Gehminuten von den Twin Towers erreichbar. Die Shopping Mall enthält Geschäfte der mittleren Preisklasse und die Zimmer der umliegenden Hotels sind bereits ab rund 40 CHF pro Nacht verfügbar. Grundsätzlich stellt man in KL schnell fest, dass es sich um ein Shopping Paradies handelt. In KL selber gibt es mehrere grössere Shopping Malls. Pascal und ich, wir haben uns jedoch glücklicherweise erfolgreich gegen unser Shoppingbedürfnis gewehrt. Dies war zugegebenermassen nicht sehr ausgeprägt, da wir bereits genügend Gepäck beisammen haben:-). Wir waren sehr stolz auf uns:-).
Ebenfalls im Bukit Bintang Viertel befindet sich der Jalan Alor Night Food Court, welcher nicht nur nachtsüber sondern auch während dem Tag Essen verschiedenster exotischer Küchen anbietet. Hier haben wir uns als gesunden „Snack“ einen frisch gepressten Wassermelonen- und Ananassaft gegönnt (je 8 Ringgit, resp. 2 CHF).
Spätestens bei der Strasse Jalan Bukit Bintang (gleich um die Ecke beim Pavillion) wird einem bewusst, dass es sich bei Bukit Bintang um ein Stadtviertel handelt, welches nie zur Ruhe kommt. Beim Bintang Walk und vor dem McDonald’s treffen sich Strassenmusiker oder Musikgruppen, die den angesammelten Touristen beste Unterhaltung bieten. Innerhalb der Jalan Bukit Bintang finden sich weitere Shops und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Wir haben im MOV Hotel übernachtet, welches sich mitten im Bukit Bintang Viertel befindet. Die oben beschriebenen Sehenswürdigkeiten konnten wir alle zu Fuss erreichen, was wir sehr schätzten. Das Hotel ist ein gutes Mittelklasse-Hotel, welches einen kleinen Pool auf der Dachterrasse sowie einen Fitnessraum anbietet. Der Fitnessraum ist hauptsächlich für Krafttrainings ausgerichtet, ein Laufband ist (oder in meinem Fall: wäre, der innere Schweinehund war leider stärker:-)) aber vorhanden.
Eines unserer Highlights war das Stadtviertel Chinatown, welches bequem per U-Bahn (Google Maps funktioniert zuverlässig) in nur 10 Minuten vom Zentrum erreichbar ist. Die Petaling Street bietet Essensmöglichkeiten und diverse Shoppingmöglichkeiten (à la MBK in Bangkok) an. Dort werden unter anderem billige (Marken-) Taschen, Geldsäcke, (Luxus-) Uhren und T-Shirts angeboten. Gleich neben dem Chinaviertel befindet sich der berühmte Sentral Market. Der Sentral Market ist eine Art Basar und wer Souvenirs sucht, wird hier sicher fündig. In Chinatown selber ist uns aufgefallen, dass auch Einwohner von Kuala Lumpur einen freundlich anlächeln oder sogar aus dem Auto zuwinken. Die Freundlichkeit der Malaysier trifft also nicht nur auf die Landsleute zu. Wir haben uns schnell an diese freundliche Lebensart gewöhnt und das Lächeln zur Begrüssung läuft bereits praktisch automatisch ab:-). Eine Erfahrung, die wir gerne mit nach Hause nehmen und hoffentlich weiterleben.
Wer gerne ein 3D Illusions Museum besuchen möchte, dem empfehlen wir das Museum gleich hinter dem Sentral Market. Der Eingang zum Museum ist ein wenig versteckt, im hinteren Teil eines Gebäudes im 2. Stock. Doch der Besuch hat sich (zumindest für uns) gelohnt. Wir waren die einzigen Touristen, zugegebenermassen ist dies normalerweise ein schlechtes Zeichen. Wir hatten jedoch unseren Spass zwischen den rund 20 handgemalten 3D-Illusions Bildern. Wir konnten ohne Zeitdruck Fotos schiessen und als Resultat hatten wir viele tolle (v.a. lustige) Fotos mit 3D-Effekt.
Wer nach der Chinatown Tour weiterhin nicht an müden Beinen leidet, erreicht in rund 20 Gehminuten die grosse Masjid Negara Moschee. Es handelt sich hierbei um die Nationalmoschee von Malaysia. Touristen werden mit offenen Armen empfangen und es wird kein Eintritt verlangt. Wer zu kurz geschnittene Kleider (und als Frau kein Kopftuch) trägt, der wird gebeten während dem Besuch einen Mantel darüber zu tragen. Lustigerweise wurde Pascal auch gebeten einen Mantel anziehen, da er ein T-Shirt mit V-Ausschnitt getragen hat. Von aussen gesehen ist die Moschee sehr imposant und fällt von weitem mit ihren blau/weissen Kuppeln auf. Von innen ist die Moschee eher schlicht gehalten. Den Gebetsraum dürfen Nicht-Muslime nicht betreten, man kann vom Eingang aus einen kurzen Blick hineinwerfen. Wer bereits die Scheich Zayd Moschee in Abu Dhabi oder anderswo eine ähnlich imposante Moschee besichtigen durfte, dem entgeht unserer Meinung nach nicht viel wenn er diese Sehenswürdigkeit auslässt.
Schliesslich, auch eines unserer persönlichen Highlights dieser Stadt, empfehlen wir den Menara Kuala Lumpur Tower zu besichtigen. Neben den Petronas Twin Towers fällt der 421 Meter hohe Turm in der Skyline Kuala Lumpurs auf. Wir haben beschlossen den Turm am späteren Nachmittag zu besuchen, so dass wir den Sonnenuntergang von oben geniessen können. Die Tickets konnten wir einfach und ohne Warteschlange vor Ort kaufen. Es werden Tickets zum Sky Desk in 246 Metern Höhe und / oder zum Observation Desk (rund 50 Meter tiefer) angeboten. Wir haben uns für ein Kombiticket entschieden und dafür 50 Ringgit (rund 12 CHF) pro Person bezahlt. Der Ausblick vom Sky Desk ist beeindruckend. Zusätzlich wird jeder Besucher zu einem kurzen Fotoshooting auf einer Skybox eingeladen. Es handelt sich dabei um eine Glasbox, welche ein wenig über den Turmrand hinaus befestigt wurde. Wer an Höhenangst leidet vermeidet am besten einen Blick nach unten (oder auch ganz ohne Höhenangst, Pascal und ich konnten beide nicht nach unten blicken:-)). Rückwirkend gesehen würden wir nur ein Sky Desk Ticket kaufen, die Aussicht auf der Höhe des Observation Desks ist aufgrund des geschlossenen Raumes begrenzt.
Während unserem Aufenthalt haben Pascal und ich einige Male die Städte Singapur und Kuala Lumpur verglichen. Im Gegensatz zu Singapur ist Kuala Lumpur erwartungsgemäss weniger sauber und das Leben geht weniger geordnet zu und her. Meiner Meinung nach ist das ein Grund, weshalb ich persönlich Kuala Lumpur als Stadt interessanter einstufe als Singapur. Pascal ist hier jedoch anderer Meinung:-). In Singapur haben wir vermehrt Pubs und Bars entdeckt, die am Abend zu einem gemütlichen Bier und Cocktail einladen. Deshalb bietet sich Singapur, unserer Meinung nach, eher für einen Trip mit Kollegen an als Kuala Lumpur. In Kuala Lumpur haben wir uns wie auch in Singapur sicher gefühlt und den Heimweg zum Hotel meist zu Fuss hingelegt. Nicht zuletzt variiert das Preisniveau der beiden Städte stark. Die Preise in Singapur entsprechen schon fast dem Preislevel in der Schweiz, wohingegen das Leben in Kuala Lumpur wesentlich preisgünstiger ist. Obwohl man in Kuala Lumpur im Viertel Bukit Bintang auch die Möglichkeit hat zwischen CHF 30 bis 50 (z.B. in einem Restaurant in der Shopping Mall Pavillion) für ein gemeinsames Nachtessen auszugeben. Die Preise variieren jedoch sehr stark innerhalb der Stadt selber, z.B. hat uns ein gemeinsames Mittagessen in Chinatown nur CHF 6 gekostet (für beide!).