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Bye Bye Malaysia

 

Nachdem wir das Auto bei Europcar abgegeben haben, haben wir uns auf den Weg zur TBS Bus Station in Kuala Lumpur gemacht. Obwohl wir Malaysia auch mit ein bisschen Wehmut verlassen, freuen wir uns auf die nächste Etappe unserer Reise: die Cook Inseln! Bevor wir jedoch das Flugzeug nach Auckland (NZ) und schliesslich nach Rarotonga (CI) besteigen durften, wurden unsere Nerven doch einmal stark auf die Probe gestellt.

 

Der Flug startete um 22:45 ab Singapur und wir haben uns entschieden gegen Mittag per Bus von Kuala Lumpur nach Singapur zu reisen. Gemäss Webseite sollte die Fahrt rund 4 Stunden dauern, wir haben noch einen Zeitpuffer von 2 Stunden eingerechnet. Schliesslich sollten wir mit unserem Puffer spätestens gegen 20.00 Uhr bei der Busstation in Singapur eintreffen, so dass wir sicherlich zwei Stunden vor Abflug auf dem Flughafen eintreffen. Die Busfahrt mit dem Bus der Gesellschaft KKKL startet sehr angenehm, der Bus weist nur drei Stühle pro Reihe auf und wir nicken beide gemütlich ein. Nach rund zwei Stunden erhaschen wir aus Neugier auf unseren Reisefortschritt erstmals einen kurzen Blick auf Google Maps. Dabei stellen wir fest, dass die Fahrt leider nicht wie erwartet voranschreitet. Wir nehmen diese Tatsache aber relativ gelassen, da wir dafür den Zeitpuffer von zwei Stunden eingerechnet haben.

Als der Bus nach 3.5 Stunden die Autobahn verlässt, vor einem Food Court hält und der Fahrer uns über eine halbstündige Essenspause informiert merken wir, dass unser eingerechneter Zeitpuffer knapp werden könnte. Wir fragen beim Busfahrer nach, wann wir ungefähr in Singapur eintreffen werden. Die Antwort liess uns zuerst leer schlucken und danach kurz in Panik ausbrechen: ungefähr um 21.30 Uhr. 21.30 Uhr! Das würde bedeuten, dass wir frühestens um 21.55 Uhr am Flughafen eintreffen und die Check-In Schalter bereits geschlossen sind. Wir erklären dem Busfahrer, dass die Webseite von 4 Stunden und nicht von 7 Stunden Busfahrt redet. Der Busfahrer konnte unsere Reaktionen nicht begreifen und beginnt sogar leicht zu grinsen. Mit einem leichten Schulterzucken erklärt er, dass die Angabe auf der Webseite nicht richtig sei. Wie viel der Flug denn überhaupt kosten würde, wir sollen doch einfach einen neuen buchen. Wir wussten, dass eine blöde (und ehrliche) Antwort hier nicht weiterhelfen würde. Wir waren an einem Ort, an dem wir weder Taxi noch Uber buchen können (da die Fahrt über die Grenze nach Singapur führt). Wir waren also der Busfahrt ausgeliefert und konnten nur hoffen, dass der Busfahrer mit seiner Einschätzung falsch liegt.

 

Gegen 19.00 Uhr sind wir endlich an der Grenze zu Singapur eingetroffen. Bei der Passkontrolle haben wir einem (glücklicherweise sehr netten) Zollbeamten unsere missliche Lage beschrieben und wir konnte die mind. einstündige Warteschlange überspringen. Das war unsere Rettung und liess uns nach den letzten bangen Stunden endlich durchatmen. So sind wir doch tatsächlich bereits um 20.30 Uhr am Flughafen eingetroffen. Ende gut alles gut:-)

 

Gegen 22:30 sitzen wir in der schönen Boeing 777-300 der Singapur Airlines und freuen uns auf die Cook Inseln.

 

Beim Start der Busfahrt war die Stimmung noch entspannt:-)
Beim Start der Busfahrt war die Stimmung noch entspannt:-)

 

Letzte Gedanken und Erfahrungen aus Malaysia

 

Worüber ich bislang noch nicht ausführlich geschrieben habe ist die tolle Essenskultur in Malaysia. Diese möchte ich noch besonders hervorheben, denn diese werden wir in den folgenden Wochen öfters vermissen. Überall werden Mangos, Ananas, Drachenfrüchte und Wassermelonen verkauft oder frische Fruchtsäfte angeboten. Der Hygienestandard in Malaysia ist hoch, auch die Eiswürfel in den Getränken werden aus Trinkwasser hergestellt. Wir haben zumindest keine schlechten Erfahrungen gemacht und mussten auf nichts verzichten. Wir haben auch vorgeschnittene Früchte auf den Autobahn-Rastplätzen gekauft und dabei keine Probleme gehabt.  

 

Die häufigsten malaysischen Gerichte, die wir unterwegs genossen haben, sind:

 

- Nasi Goreng (gebratener Reis, oftmals mit Poulet und Gemüse)

 

- Mee Goreng (gebratene Nudeln mit Gemüse und einer Fleischsorte)

 

- Nasi Campur (weisser Reis mit verschiedenen Beilagen)

 

- Sambal Ayam (Reis mit Gemüse und Poulet in einer typischer, oftmals sehr scharfen, malaysischen Chilli-Sauce)

 

Es ist eine leichte Küche mit viel Gemüse, welche wir sehr geschätzt haben. Meistens haben die Restaurants auch indisch angehauchte Gerichte auf der Speisekarte, v.a. Reis mit unterschiedlichen Curries. Grundsätzlich ist die Küche in Malaysia ziemlich scharf, was wir besonders mochten. Jedes Gericht hat eine gewisse Grundschärfe, was für uns Europäer durchaus gewöhnungsbedürftig ist. Für mich persönlich waren die „Sambal“-Gerichte oftmals zu scharf (obwohl ich eine gewisse Schärfe durchaus gewöhnt bin!) und Pascal durfte das Teller leer essen:-)

 

Nicht zu vergessen ist die Frucht „Durian“, die praktisch überall angeboten wird. Aufgrund ihres „einzigartigen“ Geschmacks begegnet man in Hotels und auf öffentlichen Bussen oftmals dem Zeichen „Durian verboten“. Pascal und ich können diese Regelung nachvollziehen, denn die Frucht trägt nicht umsonst den Beinamen „Stinkfrucht“. Wir durften bereits vor ein paar Jahren in Thailand mit der Frucht Bekanntschaft machen. Da man in Thailand ein Geschenk grundsätzlich nicht ablehnen sollte, mussten wir die uns in einem Restaurant angebotene Durian ausprobieren. Pascal hat sich „geopfert“ und liess das Stückchen Durian unauffällig in einem Stück Serviette verschwinden :-) :-). Aber wir trafen in Malaysia auch auf Touristen, die die Frucht köstlich finden. Ist also Geschmacksache.

 

 

Grosse Durian bei den Batu Caves
Grosse Durian bei den Batu Caves

Schliesslich habe ich eine Erfahrung noch nicht erwähnt, die ich als Frau hauptsächlich im Osten von Malaysia oft gesammelt habe. Praktisch jeder Taxifahrer und auch in jedem Hotel wurden wir folgendermassen angesprochen: „Hello Sir!“„Hello Sir, where are you from?“„Hello Sir, is the A/C in the car ok for you?“ „Hello Sir, what’s your room number?“ Nach einer Weile fühlte ich mich nicht mehr angesprochen und habe die Männer daher auch nicht mehr begrüsst. Da kam eine gewisse „Macho-Kultur“ zum Vorschein, die ich zu akzeptieren hatte. Als eine im Westen aufgewachsene und emanzipierte Frau hatte ich damit meine Mühe. Glücklicherweise verhielten sich die Leute auf der Westseite anders, so dass ich diese Erfahrung schon fast vergessen hatte.  

 

Im Flugzeug sehen wir uns nochmals die Bilder von Malaysia an. Wir durften in den letzten rund 4 Wochen bereits viel Schönes erleben, fühlen uns zufrieden und glücklich. Wir stellen fest, dass wir viel mehr im „Jetzt“ leben und uns weniger Gedanken über den folgenden Tag machen. Das Geniessen und Innehalten fällt uns bereits viel leichter als zu Beginn unserer Reise. Wir sind weniger distanziert, kommen öfters mit Einheimischen oder Touristen ins Gespräch und werden auch öfters angesprochen (unsere Ausstrahlung ist wahrscheinlich freundlicher:-)).