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Brisbane und Umgebung

Welcome to Australia!

 

Zuhause haben wir uns ab und zu das Fernsehprogramm „Achtung, Zoll! Willkommen in Australien“ angesehen. Dabei wird einem schnell klar, dass in Australien strengere Einreisekontrollen stattfinden als anderswo.

Entgegen unserer Erwartung verlief die Einreise nach Australien jedoch problemlos und wir haben die Passkontrolle inklusive den Zoll in nur 10 Minuten passiert. Wir mussten nicht eine einzige Frage beantworten. Unsere Überlegungen und Vorbereitungen zu potentiellen Fragen waren umsonst:-). Eigentlich hatte ich befürchtet, dass die australische Einreisebehörde mich länger befragen würde, da ich momentan arbeitslos bin und wir auch noch keinen Rückflug aus Australien gebucht haben. Wir vermuten, dass uns die späte Ankunft (gegen 10 Uhr in der Nacht) einen Vorteil verschaffte. Es hatte den Anschein, als wollten die Flughafenmitarbeiter möglichst rasch den Feierabend geniessen. Nicht zuletzt hat mir die elektronische Passkontrolle angezeigt, dass mir ein Visum für Neuseeländer gewährt wurde. Obwohl ich mir ein paar Sekunden lang überlegt habe ob ich nicht doch besser einen Zollbeamten darüber informieren sollte, gingen Pascal und ich (glücklich über die rasche Einreise) weiter zum Taxistand. Schliesslich habe ich das eVisum erfolgreich im Vorfeld beantragt (siehe Blog „Ran an die Planung“) und ich befinde mich nicht illegal in Australien. Ich bin gespannt was mich bei der Ausreise erwarten wird.

Brisbane – die Hauptstadt von Queensland

 

Die Australier, welche wir während unserer bisherigen Reise getroffen haben, hatten unterschiedliche Meinungen über Brisbane. Einige meinten, es sei eine eher langweilige Stadt. Zudem sei es schade, liege die Stadt an einem Fluss und nicht direkt am Meer. Andere wiederum erzählten uns von der tollen Kunst & Kultur Gemeinschaft in Brisbane und dass die Stadt effektiv einen Besuch wert sei. Wir liessen uns also überraschen.

Bei unserer Ankunft Mitte August stellten wir schnell fest, dass hier andere Temperaturen als auf den Cook Inseln herrschen. Uns war schon im Vorfeld bewusst, dass momentan noch Winter herrscht und der Frühling erst in den nächsten Wochen beginnt. Trotzdem fühlten sich die 21 Grad Celsius aufgrund des Windes wie frische 16 Grad an. Wir beschlossen daher uns eine dünne Daunen-Jacke, einen dickeren Pullover und ein paar lange Hosen zu besorgen. Unser erster Tag in Brisbane war ein Sonntag und wir befürchteten, dass alle Geschäfte und Museen geschlossen hätten. Dies war zu unserer Überraschung nicht der Fall. Alle Shopping-Läden in der Queen Street hatten geöffnet, was in Australien nicht unüblich ist. Wir wurden im ZARA und H&M fündig und konnten fortan Brisbane ohne weiteres Frieren geniessen. Zwei Seitenstrassen weiter befindet sich die Altstadt Brisbanes mit der berühmten Brisbane City Hall. Es handelt sich dabei um das denkmalgeschützte Rathaus, eines der bedeutendsten Wahrzeichen von Brisbane und Queensland.

Brisbane bietet mehr als die Shopping-Meile in der Queens Street und die Altstadt. Dies lässt auch die Skyline von Brisbane erahnen. Mehrere moderne Wolkenkratzer schmücken das Stadtbild und repräsentieren damit den modernen Central Business District (CBD) von Brisbane. Nichtsdestotrotz ist das Zentrum überschaubar und sehr leicht zu Fuss erkundbar. Gleich hinter dem Finanzdistrikt liegt der wunderschöne City Botanic Garden, der das subtropische Klima in Brisbane wiederspiegelt. Hier trifft man die Einheimischen während der Mittagspause, beim Joggen oder zum Feierabend an. Mitten durch das Zentrum fliesst der Brisbane River. Dieser gibt der Stadt eine gewisse exotische sowie gemütliche Note. Wir beobachten wie Einheimische den Feierabend bei einer Kajak- oder Jetsky-Tour geniessen. Die neben dem City Botanic Garden liegende Riverside lädt zudem mit vielen Restaurants und Bars zum Verweilen ein.

Wir führen unseren Spaziergang beim schön ausgebauten Wassersteg, der sogenannte New Farm Riverwalk, in Richtung St. Ferry Station fort. Dieser führt kilometerlang am Brisbane River entlang und kann gut zu Fuss oder mit dem Fahrrad entdeckt werden. Auf dem Weg kann die eindrückliche Story Bridge betrachtet werden. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Skyline von Brisbane. Am besten erkundet man die Brücke gegen Sonnenuntergang, wenn die Beleuchtung angeschaltet wird. Unbedingt die Fotokamera mitnehmen. Dieser Ausblick ist perfekt, um sich sein persönliches Skyline Foto von Brisbane zu schiessen. Zudem liegt gleich neben der Story Bridge ein Restaurant (ist nicht auf Google Maps eingetragen), welches kühle Getränke auf der eigenen Terrasse serviert.

Wer es ein wenig gemütlicher anpacken will, der kann die City Ferry für 4.80 AUD pro Person pro Weg nehmen. Der öffentliche Verkehr in Brisbane ist gut ausgebaut und die Fähren verkehren alle 15 Minuten auf 3 verschiedenen Linien. Am Sonntag haben wir die Eat Street Northshore besucht. Die riesige Essensmeile hat Freitag bis und mit Sonntags ab vier Uhr nachmittags geöffnet. Mit der City Cat Ferry erreicht man die Haltestelle Northshore Hamilton in rund 65 Minuten (für 4.80 AUD p.P.). Es wird ein Eintritt von 3 AUD (rund CHF 2.10) pro Person verlangt. Über indisches, mexikanisches und griechisches Essen bis zu Raclette. Hier findet jeder was. Beim Essen wurden wir von Live-Musik unterhaltet.  Es war viel los und wir haben uns prächtig amüsiert. Vor allem haben wir aber die grosse Auswahl an exotischem Essen geschätzt. Die 3 Wochen auf den Cook Inseln waren zwar toll, aber kulinarisch nicht unbedingt ein Highlight. Zudem haben wir in Brisbane das Restaurant „Eden Garden“ entdeckt, ein tolles indisches Restaurant, welches wir gerne weiterempfehlen.

 Brisbane ist nicht eine grosse Metropole, bietet aber eine Menge. Unserer Meinung nach reichen zwei bis drei Tage aus, um die Stadt zu besichtigen. Dies aus Touristensicht. Wir blieben zwei ganze Tage in Brisbane, sahen uns aber keines der zahlreichen Kunstmuseen an. Was wir leider vor Ort übersehen haben, war das Lone Pine Koala Sanctuary. Die Tierrettungsstation befindet sich nur 12 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und ist sicher einen Besuch wert. Vor allem haben wir während unserer weiteren Reise in Queensland festgestellt, dass es sehr schwierig ist Koalas in der Natur zu sehen. Wir haben meist ohne Erfolg nach oben zu den Eukalyptusbäumen gespäht. Seit der Besiedelung Australiens durch die Europäer sind schätzungsweise 80% der Eukalyptuswälder entlang der Ostküste zerstört worden. Dies hat zur Folge, dass der natürliche Lebensraum der Koalas kleiner wurde und daher die Tiere auch seltener anzutreffen sind.

 

Wir haben den Eindruck, dass Brisbane eine sehr hohe Lebensqualität bietet und daher ein interessanter Ort zum Wohnen ist. Wir fühlen uns beide sehr wohl in der Stadt. Nichtsdestotrotz freuen wir uns auf die Weiterreise, holen unser Mietauto ab und verlassen Brisbane in Richtung Gold Coast.

Gold Coast 

 

Wir haben uns aufgrund der kurzen Entfernung von Brisbane entschlossen, der Region Gold Coast einen kurzen Besuch abzustatten. Nach nur rund einer Stunde Autofahrt erreichen wir die gleichnamige Stadt, die für ihre langen Sandstrände und ihr lebhaftes Nachtleben berühmt ist.

Wir sehen bereits von weitem, wie sich die Wolkenkratzer langsam am Horizont hervorheben. Zahllose künstliche Kanäle und Inseln prägen das beeindruckende Stadtbild der Gold Coast. Bei der Fahrt durch den Ortsteil Surfers Paradise merken wir schnell, dass es sich um einen grösseren Touristenspot handelt. Wir treffen auf ein belebtes Zentrum und eine von Touristen übersäte Strandpromenade. Händler sprechen uns an und versuchen uns Tickets für mehrtätige Diskotheken-Tours zu verkaufen. Die Preise bewegen sich zwischen 80 AUD und 200 AUD (entspricht rund 56 CHF resp. 140 CHF), je nachdem ob man eine Tour für eine Nacht oder für eine Woche erleben will. Die Stadt verfügt über mehrere Diskotheken und ist ein beliebter Party-Ort. Nichtsdestotrotz entscheiden wir uns gegen eine Tour, weil wir für diesen Dienstagabend gemütlichere Pläne haben. Da wir jedoch die Nacht in einem Hostel verbringen, stellen wir uns bereits auf eine weniger ruhige Nacht ein… (:-)). Und Nein, wir waren nicht die Ältesten im Hostel. Aber zählten zugegebenermassen zu den Gästen über dem Durchschnittsalter…

Beim Spaziergang durch die Stadt betrachten wir die Wolkenkratzer ein wenig genauer. Die hohen Gebäude bestehen vor allem aus Appartementwohnungen, die unter anderem als Zweitwohnung für Australier oder Ausländer dienen. Wir treffen erstmals vermehrt Touristen aus den Golfstaaten an, die sicherlich auch dem investierenden Klientel angehören. An jeder Ecke werden an riesigen Fensterfronten Immobilien zum Verkauf angeboten. Zu unserem Erstaunen sprechen uns auf der Strasse sogar Immobilienhändler an und zeigen uns ein paar Wohnungen. Mehrere laufende Baustellen sprechen dafür, dass der Immobilienboom an der Gold Coast weiter anhält.

An der Gold Coast wird es einem nicht so schnell langweilig. Dies ist sicherlich der Vorteil an diesem touristischen Ort und auch ein Grund für den laufenden Immobilienboom. Sea World, Warner Bros. Movie World und Dreamworld, drei grosse Freizeitparks, befinden sich in unmittelbarer Nähe. Im Hinterland befinden sich zudem mehrere Naturschutzgebiete mit subtropischen Regenwäldern und hohen Wasserfällen. Wer also nach Unterhaltung sucht, der wird zweifelsohne an der Gold Coast fündig. 

Die Stadt ist unserer Meinung nach nicht unbedingt ein Ort, an dem man den authentischen australischen Lebensstil beobachten kann. Aber der Strand ist wunderschön und man kann ein paar Surfern zusehen. Zudem hat man viele Shoppingmöglichkeiten, Restaurants und Bars zur Auswahl. Mit einem Spaziergang am kilometerlangen Sandstrand geniessen wir den wunderschönen Abend. Wir sitzen uns auf eine der zahlreichen Bänke an der Strandpromenade, beobachten die Touristen und gönnen uns feines Sushi von einem Take-Away Stand. Es war ein perfekter Abend.

Uns reicht eine Nacht an der Gold Coast aus und wir ziehen bereits am nächsten Tag weiter. Obwohl Städte auch auf ihre Weise interessant sind, freuen wir uns vielmehr die Natur und Wildnis Australiens kennen zu lernen. Zudem liegen die Temperaturen weiterhin zwischen 21 und 22 Grad Celsius, weshalb wir das Meer und den Sandstrand nicht gleichermassen geniessen können. Wir freuen uns bereits auf die wärmeren Temperaturen im Norden.

Glass House Mountains

 

Die Glass House Mountains befinden sich nur rund 60 Autofahr-Minuten von Brisbane entfernt und bieten sich perfekt für einen Tagesausflug an. Sie umfassen mehrere um die 300 bis 500 Meter hohe Hügel. Deren Namen erhielten sie von James Cook im 18. Jahrhundert, da ihn die Bergformationen an Glasschmelzöfen aus seiner Heimat erinnerten. Sie sind ein Überbleibsel von Vulkanausbrüchen, die vor 26 bis 27 Millionen Jahren stattgefunden haben. Für die Aborigines stellen die Glass House Mountains einen heiligen Ort der Traumzeit dar. Deshalb sind die Hügel für die Aborigines selber tabu und werden nicht von ihnen bestiegen.  

Speziell an den Glass House Mountains ist, dass die mit Bäumen und Gebüsch übersäten Hügel in der Landschaft aus dem Nichts erscheinen. Und wir freuen uns die Naturschönheiten während einer Wanderung näher zu betrachten. Ein älterer Einheimischer begrüsst uns freundlich im Infocenter. Er erklärt uns, dass der berühmte 30-minütige Ngungun Track zu Renovationszwecke für eine Weile geschlossen bleibt. Wir lassen uns also über alternative Wanderrouten beraten und erhalten den Trachyte & Tibrogargan Circuit (Rundgang) als Empfehlung. Der nette Herr rät uns zudem, nach Wallabies und Koalas Ausschau zu halten. Wir sind also gespannt was uns alles auf der Wanderung begegnen wird.

In 5 Minuten erreichen wir den Ausgangspunkt für den Wanderweg. Es ist am vollen Parkplatz nur unschwer zu erkennen, dass der Circuit wohl auch allen anderen Touristen empfohlen wurde. Wir stellen unseren Wagen an der Strasse ab und machen uns auf den Weg. Der Trachyte & Tibrogargan Circuit ist ein rund 3-stündiger, einfacher Wanderweg. Zu Beginn begegnen wir immer wieder Touristen. Wir stellen aber schnell fest, dass die meisten nur den kürzeren Rundgang laufen. Nach einer halben Stunde können wir die Stille im Wald praktisch für uns alleine geniessen. Wir schauen immer wieder nach oben und halten nach Koalas Ausschau. Leider war das Glück dieses Mal nicht auf unserer Seite und wir begegneten weder Wallabies noch Koalas. Da alle anderen auch immer wieder suchend nach oben schauen gehen wir davon aus, dass auch sie kein Glück hatten… Immerhin ein kleiner Trost :-).

Eine Übersicht unseres Roadtrips findest du unter: unser Roadtrip in Australien - eine Übersicht