· 

Ein unvergesslicher Ausflug zum Whitehaven Beach

 

Nach unserem tollen Fraser Island Ausflug haben wir uns entschlossen, noch rund eine Stunde weiter in Richtung Norden zu fahren und dort eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Es war bereits später Nachmittag und die Sonne ist schon ziemlich weit in Richtung Horizont gerückt. Auf der Fahrt haben wir erstmals verstanden, weshalb den Autofahrern ans Herz gelegt wird nicht kurz vor Sonnenuntergang oder während der Dunkelheit zu fahren. Wir sahen drei kleine känguru-artige Tiere am Strassenrand. Es handelte sich um süsse Wallabys, die auch zur Känguru Familie gezählt werden. Schliesslich hüpften uns noch zwei Kängurus praktisch vor das Auto. Da wir unser Tempo schon vorher reduziert haben und in der Mitte der Strasse fuhren, konnten wir den Tieren gut ausweichen. Spätestens dann fühlten wir, dass wir effektiv in Australien angekommen sind. Ich drehe das Fenster hinunter und blicke in den Himmel. Bereits vom Auto aus sind die Sterne und die Milchstrasse gut sichtbar. Wir sind endlich in Gebiete vorgerückt, die weniger besiedelt sind und wir geniessen die ruhige Fahrt.

 

Am nächsten Tag treffen wir in Rockhampton ein. Gemäss der Landkarte von Queensland sollte es sich um eine grössere Stadt handeln, wir sind also gespannt was uns erwartet. Wir beziehen unser schönes AirBnB-Zimmer auf einer kleinen Farm auf dem Lande, zwischen Rindern und Pferden. Die trockene Landschaft erinnert uns an Afrika, nur die Zebras und Giraffen fehlen…  Wir fühlen uns wohl und geniessen die Umgebung.

 

Rockhampton ist zwar eine grössere Stadt, aber bietet an sich nicht viel Sehenswertes. Dies bestätigen uns auch ein paar Einheimische. Diese schmunzeln ein wenig, als wir sie nach dem Zentrum von Rockhampton fragten. Wir erfahren von den Capricorn Caves, die einen Besuch wert seien. Nach einer 10-minütigen Autofahrt erreichen wir das kleine Infocenter. Wir schliessen uns einer einstündigen Tour durch die Caves an, für die wir 35 AUD pro Person bezahlen. Die Gruppe setzt sich nur aus 4 Personen zusammen, quasi eine Privattour. Die Capricorn Caves umfassen mehr als 20 Höhlen und werden daher auch „Höhlen-Labyrinth“ genannt. Die Tour führt uns über Hängebrücken, durch eine Kathedral-Höhle mit perfekter Akkustik und durch schmale Zick-Zack Passagen. Uns gefiel die Tour sehr und wir empfehlen diese gerne weiter.

Schliesslich führen wir unsere Reise in Richtung Norden fort und erreichen nach einer längeren Autofahrt von 5.5 Stunden Airlie Beach. Die Stadt ist bei Backpackern beliebt und entsprechend auch sehr touristisch. Das Zentrum ist gepflegt, schön gestaltet und lädt mit den Shops und Cafés zum Verweilen ein.

Der Grund unseres Besuchs ist aber eine Whitesunday Island Tour, die am nächsten Tag in Airlie Beach startet. Für 199 AUD (entspricht rund 140 CHF) pro Person haben wir die Zweitages-Tour ein paar Tage im voraus über book.me gebucht. Ein richtiges Schnäppchen!

 

Endlich zeigt das Thermometer tagsüber 25 Grad Celsius an, wir freuen uns über die wärmeren Temperaturen. Diese sind dringend nötig, ist doch Schnorcheln bei der Tour angesagt. Um 8:30 legt unser Segelboot mit dem Namen Matador am Hafen von Airlie Beach ab. Es ist für uns beide das erste Mal auf einem Segelboot und wir sind gespannt, wie die Küche, Toiletten und Betten an Bord aussehen werden. Gleich zu Beginn durften wir unser „Schlafgemach“ unter Deck einrichten. Wir entscheiden uns für die obere Hälfte eines Kajüten Betts. Unserer Meinung nach nicht jeder Manns Sache. Die Höhe des Betts reicht genau aus, um gemütlich abliegen zu können. Zugegeben, mehr Platz braucht es eigentlich nicht. In der Kabine mieft es ein wenig, aber unsere Nasen gewöhnen sich nach einer Weile daran. Gleich neben uns ist glücklicherweise ein Fenster, welches uns mit frischer Luft versorgt und immer offen bleibt. Der Kapitän und die Crew sind aber sehr zuvorkommend und freundlich, so dass wir uns trotzdem sehr wohl an Bord fühlen.   

 

Schliesslich war es gegen Mittag soweit und wir durften uns für unseren ersten Schnorchel-Stop bereit machen. Obwohl uns Neoprenanzüge (sogenannte Wetsuits) zur Verfügung gestellt wurden, mussten wir uns zugegebenermassen ein wenig zum Schnorcheln überwinden. Das Wasser ist „nur“ zwischen 20 und 21 Grad Celsius warm. Im Vergleich zu den 25 Grad Wassertemperatur auf den Cook Inseln und den 29 Grad auf Tioman Island nicht viel. Und die Sonne begann sich hinter ein paar dicken Wolken zu verstecken. Zudem zog ein leichter Wind auf. Wir sind uns einig: Am besten springt man gleich ins kühle Nass, dann bleibt einem nicht viel Zeit um es sich anders zu überlegen. Einmal im Wasser, haben wir das Wetter und das kühle Nass schnell vergessen. Das Wasser ist glasklar und wimmelt von Lebewesen. Einfach nur wunderschön. Wir freuen uns endlich wieder im Meer zu schwimmen und die bezaubernde Unterwasserwelt geniessen zu dürfen. Am späteren Nachmittag hält das Segelboot an einem weiteren Schnorchel Spot. Da wir bereits auf der Hinfahrt aufgrund des nassen Wetsuits mit dem frischen Wetter und dem Wind zu kämpfen hatten, benötigten wir alle umso mehr Überwindung für eine zweite Schnorchelrunde. Wir machen uns mit dem kleinen Speedboat auf dem Weg zum Korallenriff. Dann hiess es schnell Augen zu und nochmals Sprung ins kühle Nass. Wir sollten es nicht bereuen.

 

Gegen Abend machen es sich alle auf Deck gemütlich. Wir sehen der Sonne zu, wie sie langsam am Horizont unter geht. Es war ein perfekter Tag.

 

Spätestens während der Nacht waren wir beide froh, dass wir uns für die Zweitages- und nicht die Dreitages-Tour entschieden haben. Neben unserem Kajüten Bett schlief ein Spanier, der so laut schnarchte, dass man es noch an Deck hören konnte. Vis-à-Vis von uns genoss ein junges Pärchen die Gemeinsamkeit eher so, wie man sie privat in einem Hotelzimmer geniessen würde. Während ich trotz alldem relativ gut schlief, lief dies bei Pascal ein wenig anders ab. Pascal schläft knapp eine Stunde lang, blieb eine Weile wach im Bett und entschied sich gegen 5 Uhr an Deck zu gehen um zumindest vom Sonnenaufgang zu profitieren.

Trotz dieser kurzen Nacht freuen wir uns auf unseren nächsten Halt: der berühmte Whitehaven Beach auf der Whitsunday Island. Morgens um 6:30 fahren wir los und erreichen gegen 08:00 die Insel. Wir legen auf der anderen Seite der Insel an und erreichen nach einer kurzen Wanderung den Whitehaven Beach. Es ist ein Stück unberührte Natur von unglaublicher Schönheit. Der Strand ist einzigartig aufgrund des strahlend weissen Quarzsands, der zu den reinsten der Welt gehört. Spätestens beim Hill Inlet Aussichtspunkt merken wir, dass wir uns definitiv im Paradies befinden. Nachdem wir es uns eine Weile auf dem Sand gemütlich gemacht haben, können wir dem glasklaren Wasser nicht mehr widerstehen. Wir rennen durch den strahlend weissen Sand und springen in das Meer.

 

Schliesslich fahren wir gegen Mittag wieder los in Richtung Airlie Beach. Auf dem Weg dahin begegnet uns ein junger Wal, der uns ein Stück auf dem Rückweg begleitet. Wir erreichen den Hafen am späteren Nachmittag und verabschieden uns von der Crew. Es war ein toller Ausflug, den wir nie vergessen werden.

 

Eine Übersicht unseres Roadtrips findest du unter: unser Roadtrip in Australien - eine Übersicht