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Savannah Way- von Cairns nach Darwin

Endlich geht das Abenteuer „Savannah Way“ los. Wir sind zugegebenermassen ein wenig nervös. Einige Australier meinten, dass der Weg von Cairns nach Darwin an sich nicht spannend sei und nicht viel Sehenswertes biete. Zudem traute man unserem SUV den Savannah Way nach Darwin nicht zu. Der Grund liegt darin, dass ein wesentlicher Teil des Wegs über nicht asphaltierte Wege führt. Zudem müssen ein paar Flüsse durchquert werden. Wir haben uns aber im Vorfeld informiert und wussten, dass während der Trockenzeit praktisch alle Flüsse trocken sind.

 

Wir liessen uns davon also nicht das Abenteuer verderben. Der folgende Blog einer reisefreudigen Familie überzeugte uns schliesslich, zumindest einen Teil des Savannah Way in Angriff zu nehmen: https://www.ytravelblog.com/driving-the-savannah-way/. Die Autoren haben einen ähnlichen SUV gemietet, waren vor einem Jahr während derselben Zeit unterwegs und haben eine tolle Route bereist. Aus diesem Grund haben wir uns an ihren Reiseplänen orientiert.

Bevor wir uns aber an das Abenteuer heranwagten, beschlossen wir dem RACQ einen Besuch abzustatten. Dabei handelt es sich um die australische Version des TCS in der Schweiz. Wir erhofften uns ein paar Tipps und Informationen betreffend Strassenverhältnissen. Immerhin kriegten wir eine Australische Landkarte in die Hand gedrückt. Darin sind die einzelnen Strassen in folgende Kategorien eingeteilt und entsprechend markiert: Hauptstrasse, Nebenstrasse, asphaltierte Strasse, nicht geteerte Strasse und 4WD-Strasse. Zusätzlich hat die freundliche Dame beim RACQ uns empfohlen, immer die Strassenverhältnisse auf der Road Conditions Internetseite des jeweiligen Staates kurz durchzusehen (Northern Territorium: https://roadreport.nt.gov.au/home, Queensland: https://qldtraffic.qld.gov.au/). Tatsächlich haben wir uns laufend über die Internetseite informiert. Nicht nur über mögliche schwierige Strassenverhältnisse, sondern auch über allfällige grössere Buschfeuer. Diese können auch gleich an der Strasse brodeln, ohne dass die Feuerwehr direkt im Löscheinsatz ist. Dabei handelt es sich oftmals um sogenannte kontrollierte Buschbrände. Also Feuer, die vorsätzlich von Einheimischen gegen Ende der Regenzeit gelegt werden. Dies dient dem Schutz der Natur und der Tierwelt. Bei einem Grossfeuer liegt weniger brennbares Material vor und die Tiere haben genügend Zeit um zu fliehen.

Unsere Route von Cairns nach Darwin
Unsere Route von Cairns nach Darwin

 

Im Blog „Roadtrip durch Australien – eine Übersicht“ haben wir unsere Erfahrungen und Tipps zum Mietauto in Australien zusammengefasst.


Erster Teil: Fahrt von Cairns zu den Atherton Tablelands

Erster Teil der Strecke
Erster Teil der Strecke

Der kurvige Gillies Highway führt uns über dicht bewaldete Hügel ins Hinterland von Cairns. Nach rund 1.5 Stunden erreichen wird Atherton, der Hauptort des Atherton Tablelands. Das tiefgrüne Hochland liegt auf einer Meereshöhe von 600 bis 900 Metern über Meer und ist Teil des Great Dividing Range. Die Great Dividing Range (grosses australisches Gebirge) trennt die Ostküste vom Inland Australiens ab. Die Atherton Tablelands sind nicht ohne Grund bei Touristen beliebt. Wasserfälle, grünes Weideland, riesige Feigenbäume und Kraterseen warten darauf entdeckt zu werden. Wir könnten locker eine Woche in den Atherton Tablelands verbringen. Unser Plan ist es jedoch, nach einem Tag weiterzufahren. Damit wir also den Überblick über die vielen Sehenswürdigkeiten nicht verlieren, statten wir dem Infocenter in Atherton einen Besuch ab. Hier treffen wir auf einen netten älteren Einheimischen, der uns anhand einer Mappe interessante Stellen des Tablelands und ein paar Wanderwege aufzeigt.

 

Wir steigen wieder in unser Auto ein und machen uns auf den Weg zur Ortschaft Yungaburra. Das Dorf ist nur 10 Minuten von Atherton entfernt und beherbergt viele registrierte historische Gebäude. Der Grund unseres Besuchs ist jedoch ein anderer. Der berühmte Curtain Fig Tree, eine riesige Würgefeige, liegt in der Nähe des Dorfes. Die Würgefeige umschlingt mit seinen Wurzeln wie ein Vorhang den Wirtsbaum, der im Verlaufe von hunderten Jahren schliesslich verrotet. Das Alter der Würgefeige wird auf 500 Jahre geschätzt und ist unglaubliche 50 Meter hoch. Wir sind fasziniert vom Anblick dieses gigantischen Baums.

 

In Yungaburra besuchen wir anschliessend den Peterson Creek. Die zweite Empfehlung des älteren Herrn vom Infocenter in Atherton. Hier hat eine Gruppe Einheimischer vor ein paar Jahren einen Wildlife & Botanical Walking Track, also einen Rundweg um den Peterson Creek, erstellt. Der schön gestaltete Rundweg ist rund 3 Kilometer lang. Vor allem die Tierwelt beim Peterson Creek ist für den Besucherandrang verantwortlich. Beim Peterson Creek leben Schnabeltiere (Platypus) und Lumholtz Baum-Kängurus. Da wir den Creek kurz vor Sonnenuntergang besuchen, haben wir eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Felder. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit am späteren Nachmittag grösser, auf Tiere zu treffen. Und tatsächlich. Bereits nach den ersten Minuten weckt ein „Blubbern“ im Wasser unsere Aufmerksamkeit. Wir verfolgen die kleinen Wasserblasen und erkennen langsam die Umrisse eines jungen Schnabeltiers. Schliesslich schwimmt das Tier ganz an die Oberfläche und wir können einen kurzen Blick auf das süsse Tier werfen. Nach ein paar Sekunden taucht das Schnabeltier wieder unter und verschwindet ganz im Dunkeln des Wassers. Baum-Kängurus haben wir aber keine entdeckt. Vielleicht haben wir nächstes Mal mehr Glück.

 

Nach Sonnenuntergang kehren wir wieder zurück nach Atherton, wo uns eine tolle AirBnB-Wohnung erwartet. Der Preis beläuft sich auf 31 CHF pro Nacht. Am nächsten Tag fahren wir weiter zum Wongabel State Forest, wo uns ein rund 3 Kilometer langer Wanderweg erwartet. Auf dem Parkplatz steht einzig unser Auto. Es sind keine anderen Besucher vor Ort und es ist kein Verkehr hörbar. Einfach perfekt. Wir geniessen die Ruhe und den erfrischenden Duft des Waldes. Schon nach den ersten hundert Metern hören wir immer wieder ein Rascheln zwischen den Bäumen. Wir sehen verschiedene Vögel und hören dem unterschiedlichen Gezwitscher zu. Was für uns in Australien schon dazugehört, sind die Buschhühner (Bush Turkey). Diese amüsanten Tiere trifft man einfach überall an. Aber ab und zu konnte das Rascheln weder einem Vogel noch einem Buschhuhn zugeordnet werden. Plötzlich hüpft uns, wie aus dem Nichts, ein Wallaby über den Weg. Für uns, als Nicht-Australier, ein wunderschönes Erlebnis. Das Tier von dieser Nähe in der Wildnis betrachten zu dürfen. Und es sollte nicht das Letzte sein. Wir begegnen ganzen 5 Wallabys auf unserer Wanderung durch den Wongabel State Forest. Auch diese kurze Wanderung wurde uns vom älteren Herrn des Infocenters empfohlen, er hatte definitiv gute Tipps auf Lager.

Auf der Weiterfahrt in Richtung Ravenshoe legen wir einen Zwischenhalt beim Mount Hypipamee Crater ein. Beim Parkplatz startet ein breiter rund 800 Meter langer Holzweg, der uns zum Kratersee führt. Der Krater entspricht einem Vulkanrohr, das aus einer massiven vulkanischen Gasexplosion entstanden ist. Rund 60 Meter unter dem Kraterrand ist der See sichtbar, welcher eine Tiefe von mindestens 70 Meter aufweist. Wir folgen schliesslich weiter dem Dinner Falls Circuit Weg, der uns zu den Dinner Falls führt. 

Nichtzuletzt darf der Besuch des Milla Milla Wasserfalls bei einem Besuch des Atherton Tablelands nicht fehlen. Der Wasserfall ist sehr eindrücklich und definitiv einen Besuch wert. Im Gegensatz zu uns beiden war es anderen Touristen nicht zu kalt, um sich von einem Sprung ins kühle Nass abbringen zu lassen. Obwohl das Wasser zugegebenermassen sehr einladend wirkt, liessen wir lieber unser warmes Jacket an. Wir legen uns auf der grünen Wiese beim Wasserfall hin und beobachten die anderen Besucher. Wer mehr Zeit beim Milla Milla Wasserfall verbringen möchte, dem steht ein längerer Rundweg zur Verfügung. Dieser verbindet ein paar Wasserfälle miteinander und soll ein tolles Erlebnis sein. 

Gegen Abend beziehen wir unser Zimmer (mit zwei Einzelbetten :-)) in einem Bed & Breakfast in Ravenshoe. Wieder treffen wir auf sehr freundliche und interessante Menschen. Die Besitzer Ian und Sheryl (mit Hund Spike) lebten 7 Jahre lang in Kambodscha und haben bereits viel in ihrem Leben erlebt. Entsprechend lauschten wir den ganzen Abend deren spannenden Geschichten zu. Zudem lassen wir die letzten beiden Tage Revue passieren. Wir schätzen es, dass wir ein wenig abseits der Touristenpfade unterwegs sind. Wir treffen weniger Touristen an und sind oftmals alleine unterwegs. So trifft man auch vermehrt auf wilde Tiere und kann dies in Ruhe geniessen.


Zweiter Teil: fahrt von den Atherton tablelands nach karumba

Zweiter Teil der Strecke
Zweiter Teil der Strecke

 

Weiter geht es auf dem Savannah Way Richtung Darwin. Die Fahrt dauert nicht länger als 30 Minuten und wir erreichen die Innot Hot Springs. Unsere Gastgeber von letzter Nacht haben uns die heissen Quellen für einen Zwischenstopp empfohlen. Als wir die Hot Springs erreichen, sind wir kurz unsicher ob wir am richtigen Ort sind. Denn ausser uns sind keine Besucher vor Ort und irgendwie sehen die heissen Quellen nicht sehr einladend aus. Wir waten schliesslich durch das Wasser. An einigen Stellen ist das Wasser tatsächlich sehr warm. Wir machen es uns für eine Weile auf der Wiese neben der Quelle gemütlich und geniessen die Ruhe. Nach ein paar Minuten halten zwei weitere Autos an und ein paar Touristen gesellen sich zu uns. Wir haben uns also nicht verfahren. Die Innot Hot Springs bieten sich aufgrund der idealen Lage am Savannah Way für einen Zwischenstopp an. Unserer Meinung nach sind die heissen Quellen aber überbewertet.

 

Langsam aber sicher verlassen wir die grüne Landschaft des Atherton Tablelands und erreichen trockenere Landschaften. Erstmals zeigt das Thermometer 33 Grad Celsius an.

 

Unser nächster Stopp führt uns zum Undara Volcano National Park. Darauf freuen wir uns schon länger. Die Tickets für die Archway Explorer Tour haben wir im Vorfeld online reserviert (www.undara.com.au). Der Park kann nur im Rahmen einer Tour besichtigt werden. Deshalb, sicher ist sicher. Bei der Anfahrt durchqueren wir eine unendlich wirkende Savannenebene. Für uns als Schweizer, die in einem engen Tal aufgewachsen sind, sind die breiten Ebenen ein wunderschöner Anblick.

In Undara geniessen wir zuerst ein Mittagessen, bevor die zweistündige Tour startet. Für die Tour bezahlen wir 60 AUD pro Person, dies entspricht rund 40 CHF. Der Undara Volcano National Park enthält die Überreste eines der längsten Lavaströme der Erde. Diese stammen von einem einzigen Vulkan, der vor rund 200‘000 Jahren ausgebrochen ist. Die Lava bedeckte eine unglaubliche Fläche von 1‘550 Quadratkilometer. Vor rund 50 Jahren wurden die Lavaröhren entdeckt, bis heute sind 69 davon begehbar. Im Rahmen der Tour dürfen wir zwei Lavaröhren betreten und kriegen so einen Einblick in die geologische Geschichte Australiens. Eine beeindruckende Erfahrung. Man wird sich wieder bewusst, wie klein man auf dieser Welt ist. Und wie stark die Kraft der Natur ist. Es ist zugegebenermassen ein komisches Gefühl in einer Röhre zu stehen, wo einst riesige Mengen Lava durchflossen. Noch ein Tipp: Falls du einen Besuch des Undara Volcano National Park planst und auch dort übernachten möchtest, dann solltest du die Unterkunft sowie die Tickets für die Tour unbedingt im Vorfeld reservieren.

Nach der Tour fahren wir 1.5 Stunden lang weiter nach Georgetown. Die Strecke wird immer interessanter, denn die Strasse entwickelt sich zu einer einspurigen Bahn. Immer wieder fahren wir über sandüberzogene, nicht asphaltierte Teilstrecken. Ab und zu müssen wir neben der Strasse ausstellen, da uns ein sogenannter Roadtrain begegnet. Der Roadtrain ist ein bis zu 53 Meter langer LKW und ist das Aushängeschild des Savannah Ways. Die Gastgeber in Ravenshoe haben uns erklärt, dass wir bei einem Roadtrain immer am Rande der Strasse anhalten sollen. Dies, da der Roadtrain aufgrund seines Gewichts und der Geschwindigkeit nicht anhalten wird und so gefährliche Situationen entstehen können. Zudem können so Steinschläge auf der Frontscheibe des Autos verhindert werden.

 

Wir übernachten schliesslich im Latara Motel in Georgetown. Der Preis für das Motelzimmer liegt bei 120 AUD, resp. rund 80 CHF. Dies ist unserer Meinung nach ein stolzer Preis für ein Zimmer ohne Frühstück, verglichen zu den billigen Motels in Amerika. Das Angebot ist aber begrenzt und auf AirBnB werden wir nicht mehr fündig, weshalb wir uns trotzdem für das Motel entscheiden. Immerhin ist das Zimmer geräumig und sauber. Georgetown ist entgegen unserer Erwartung eine sehr, sehr kleine Stadt. Aber wir finden alles, was wir benötigen. Eine Tankstelle mit einem kleinen Supermarkt ist vorhanden. Georgetown ist daher ein idealer Zwischenstopp auf dem Savannah Way. Es ist ein perfekter Abend. Und es ist windstill. Ideal für eine Runde Badminton und Frisbee :-).

Am nächsten Tag steht der Besuch des Gobbold Gorges an. Ein weiteres Highlight unserer Savannah Way Tour, worauf wir uns freuen. Es handelt sich dabei um eine wunderschöne, versteckte Oase inmitten der Golf Savannah Region. Wir beschliessen bei der Anfahrt einen Halt bei der ehemaligen Goldminenstadt Forsayth einzulegen. Die Strecke führt teilweise über Schotterstrasse, aber diese ist in einem guten Zustand und daher ohne Probleme befahrbar. Forsayth ist die Endstation des Savannahlander Trains und beherbergt daher einen historischen Bahnhof. Wir schlendern gemütlich durch das kleine Dorf, welches aus geschätzt nicht mehr als 20 Gebäuden besteht. Im Goldfield’s Hotel bestellen wir uns etwas zu Essen. Dabei kommen wir in das Gespräch mit dem jungen Service-Angestellten, einem Engländer, welcher aufgrund seines Work-and-Travel Visums einen längeren Zwischenstopp hier einlegt. Er erklärt uns, dass er hier nun zwei Monate lang gearbeitet hat und nun in die nächste Stadt reist. Unvorstellbar für uns, dass er hier ganze zwei Monate lang gearbeitet hat. In einem Dorf mit nicht mehr als zwanzig Gebäuden, inmitten einer trockenen Savannah-Landschaft.

 

Bevor wir ins Auto einsteigen um schliesslich zum Gobbold Gorge zu fahren, begegnet uns plötzlich eine Emu Familie auf der Strasse. Das Weibchen mit seinen 8 Jungen geht der Strasse entlang, über die Gleise und verschwindet schliesslich hinter einem Gebüsch. So was erlebt man auch nur in Australien!  

 

Die Weiterfahrt dauert eine gute Stunde und führt uns durch eine typische Outback Landschaft.

Der Gobbold Gorge kann nur im Rahmen einer Tour besichtigt werden. Die Tour setzen wir für den nächsten Morgen an. Den verbleibenden Tag geniessen wir in der tollen Unterkunft im Gobbold Village. Das kleine Resort wird liebevoll gepflegt, verfügt über ein Restaurant, ein paar Zimmer, einen Campingplatz, zwei Feuerstellen, einen kleinen See und einen tollen Infinity Pool. Wir werden die Nacht in unserem Auto verbringen. Für den Camping Platz ohne Elektrizität und Wasser bezahlen wir 30 AUD (rund 20 CHF). Die Camping Plätze sind halbleer, weshalb wir uns einen tollen Platz mit viel Privatsphäre am Rande des Platzes aussuchen können. Wir befinden uns mitten in der Natur. Gegen Abend beobachten wir immer wieder Wallabys, die durch die Gebüsche hüpfen. Einfach toll!

Am nächsten Tag nehmen wir an der Vormittags-Tour durch den Gobbold Gorge teil. Die Tickets für die 3-stündige Tour haben wir 92 AUD (rund 62 CHF) bezahlt. Der Gorge wurde erst vor 30 Jahren von zwei Studenten entdeckt und gehört zu den jüngsten Schluchten Queensland (ungefähr 10‘000 Jahre alt). Ein kurzer Wanderweg führt uns durch die trockene, aber schöne Buschlandschaft. Wir erfahren, welche Blätter oder Früchte giftig sind und welche wir zu uns nehmen dürfen. Unglaublich, welche Pflanzen hier trotz Trockenheit weiterhin gedeihen. Schliesslich entdecken wir den Gorge auf einem Boot. Die engen, zerklüfteten Sandsteinformationen sind sehr eindrücklich. Die Schlucht ist Heimat einer einzigartigen Tierwelt. Neben exotischen Schlangen (denen wir glücklicherweise nicht begegnen) leben hier auch Süsswasserkrokodile. Sogenannte Freshwater Crocodiles. Tatsächlich kriegen wir drei Krokodile zu Gesicht, wir schätzen deren Grösse auf 1.5 Meter. Zu unserem Erstaunen werden trotzdem Stand-Up-Paddle Touren durch den Gorge angeboten. Wir lassen uns erklären, dass die sogenannten „Freshies“ nur selten angreifen. Und falls sie angreifen, sind ernste Bissverletzungen zwar schon möglich. Aber eben, sehr selten. Da haben wir wieder etwas von den Australiern gelernt. Aber ganz geheuer ist uns diese Erklärung nicht und auf keinen Fall wollen wir diese Reptilien unterschätzen. Egal ob nun Süsswasserkrokodil oder nicht :-). Es ist ein heisser Tag. Die Temperatur liegt nun bei 35 Grad Celsius. Deshalb freuen wir uns, nach der Tour wieder in den klimatisierten Bus einzusteigen. Der Gobbold Gorge, zusammen mit dem tollen Aufenthalt im Gobbold Village, war ein tolles Erlebnis. Weitere Infos über die Unterkunft und Besuch des Gorges findest du unter: https://www.cobboldgorge.com.au/.

Nun ist es wieder an der Zeit, unsere Savannah Way Tour fortzusetzen. Wir haben entschieden, heute noch nach Karumba zu fahren. Karumba liegt direkt am Meer und ist bekannt für seine atemberaubenden Sonnenuntergänge. Diesen wollen wir heute auf keinen Fall verpassen. Deshalb packen wir gleich nach der Tour die 4.5-stündige Autofahrt an. Am späteren Nachmittag müssen wir unser Tempo anpassen, damit wir kein Tier überfahren. Wallabys, Kängurus und verschiedene Vogelarten. Es war unglaublich, wie vielen Tieren wir begegneten. Wir haben uns bereits in Brisbane das Ziel gesetzt, während unserer ganzen Reise kein einziges Tier zu überfahren. Bislang konnten wir unser Ziel einhalten, dieses Mal hatten wir aber auch Glück. Wir versuchen künftig am späteren Nachmittag nicht mehr Auto zu fahren. 

 

Pünktlich (also kurz vor dem Sonnenuntergang :-)) treffen wir in Karumba ein. Und es ist wahrhaftig ein einzigartiges Naturschauspiel! Die lange Autofahrt hat sich definitiv gelohnt. Gleich beim Strand befindet sich die Sunset Tavern, wo man den Sonnenuntergang bei einem Abendessen geniessen kann. Man merkt auch, dass dies der Treffpunkt der Einheimischen ist. Auf dem grossen Bildschirm läuft ein Australian Football Spiel und es wird kräftig mitgefiebert. Unterhaltung pur. Karumba verfügt über mehrere Motels und Campingplätze, weshalb wir auch ohne Probleme kurzfristig ein freies Zimmer finden.


Dritter Teil: Fahrt von Karumba nach Camooweal

Dritter Teil der Strecke
Dritter Teil der Strecke

 

Wir fahren am nächsten Tag wieder zurück nach Normanton (dauert rund 45 Minuten). Dort wollen wir nochmals voll tanken und uns mit genügend Wasser sowie Snacks ausstatten. Wir kaufen zwei 10-Liter Wasserboxen, mit denen wir unsere Flaschen abfüllen können. Falls unser Auto den Geist aufgeben würde oder wir einen grösseren Zwischenfall hätten, mit dieser Wasser- und Essensreserve können wir ohne Probleme eine längere Zeit ausharren. Wir dringen nun in ziemlich abgelegene Gebiete vor. Hier benötigen wir mehrere Stunden, bis wir wieder ein „Dorf“ erreichen.

Jetzt geht es also richtig los. Wir verlassen die asphaltierten Strassen und lassen uns für die nächsten 210 Kilometer auf ein kleines Abenteuer ein. Gemäss den Einheimischen und den Angestellten des Touristen Infocenters in Burketown sollten wir keine bösen Überraschungen erleben, die Flüsse sind praktisch trocken. Und wir wissen, dass wir Wasser bis zu einer Höhe von einem halben Meter ohne Probleme durchfahren könnten (zumindest steht dies in der Anleitung des SUV :-)). Nichtsdestotrotz, Wasser wollen wir sicherheitshalber auf alle Fälle vermeiden. Soweit so gut.

 

Wohin der Blick auch schweift, einzig Bäume und Erde. Natur pur. Einfach fantastisch. Das ist auch der Grund, wieso wir uns überhaupt für diesen langen Weg ohne Abkürzung mit einem Inlandflug entschieden haben. Obwohl dies so manch ein Australier nicht nachvollziehen kann :-). Für uns war von Beginn an klar, dass wir genügend Zeit zur Verfügung haben um die Weiten Australiens mit dem Auto zu entdecken. Und die Stunden ziehen einfach so an uns vorbei. Wir geniessen den Blick auf diese unendliche Natur. Die langen und interessanten Gespräche, für die wir auf dieser Reise genügend Zeit haben. Die Musik, die wir uns gemeinsam anhören können. Es ist eine Zeit, die uns zusammenschweisst und wir sicher nie vergessen werden.

Die Fahrt läuft problemlos. Die Flüsse sind trocken, der nicht asphaltierte Weg ist schön flachgedrückt und angenehm zu befahren. Wir stellen während der Fahrt fest, dass ein paar Ortschaften, die unser Navigationsgerät anzeigt, gar nicht mehr existieren. Gravierend dabei ist: Darunter waren auch Ortschaften, bei denen eine Tankstelle markiert war. Spätestens jetzt wird uns klar, dass wir uns bezüglich Tankstellen nicht auf unser „Navi“ verlassen dürfen. Es gilt die Regel, bei einer Tankstelle immer vollzutanken. Oder sich einfach bei Einheimischen im Vorfeld zu informieren, wo sich die nächste Tankstelle befindet. Unser Tank war glücklicherweise sehr gross, und wir konnten bis zu 700 Kilometer weit mit einem vollen Tank fahren.

Nach einer Weile entdecken wir ein paar Kängurus, die sich im Schatten der einzelnen Bäume ausruhen. Wir begegnen wilden Kühen und Wallabys. Diese Tierwelt in Australien, unglaublich.

 

Plötzlich führt die Strasse in eine enge Kurve. Dann entdecken wir ein ziemlich grosses Wasserloch, was uns kurz den Atem raubt. Erstens wissen wir, dass wir bei einem Wasserloch zuerst dessen Tiefe herausfinden sollten. Das bedeutet, dass jemand von durch das Wasser laufen muss. Aber auf der anderen Seite wissen wir auch, dass man bei Wasserlöchern immer mit Krokodilen rechnen muss. Wir schlucken einmal kurz leer. Pascal reisst sich zusammen und steigt aus dem Auto. Genau in dem Moment fährt ein Auto von der anderen Seite durch das Wasserloch. Ein Riesenzufall, sind wir doch in den letzten beiden Stunden keinem Auto begegnet. So haben wir schnell festgestellt, dass das Wasser glücklicherweise nur etwa 20 Zentimeter tief ist. Stellt also kein Problem für unseren SUV dar.   

 

Schliesslich erreichen wir Burketown, das Ziel unserer heutigen Reise. Obwohl uns Google Maps eine ewig lange Autofahrt anzeigte, schafften wir die Fahrt nach Burketown in nur 3 Stunden (anstelle von 6 Stunden und 45 Minuten). Google rechnet mit einer sehr tiefen Geschwindigkeit (20 km/h oder 30 km/h). Dies werden wir bei der Planung unserer künftigen Autofahrten mitberücksichtigen.

 

Burketown selber ist ein kleines Dorf, welches eine eigene Schule, einen kleinen Supermarkt, ein Touristen Infocenter, einen Campingplatz und die Savannah Lodge aufweist. Das Motelzimmer in der Savannah Lodge ist fantastisch. Es verfügt  über einen eigenen, grossen Balkon mit toller Aussicht auf die Savannah Landschaft. Gegen Abend besuchen uns mehrere Wallabys. Der Preis für das Zimmer ist wieder ziemlich hoch. 150 AUD (100 CHF) bezahlen wir für eine Nacht ohne Frühstück. Ausser Camping stehen uns keine Alternativen zur Verfügung. Aber das war es uns wert. Das Highlight unseres Aufenthaltes in Burketown ist jedoch die heisse Quelle am Stadtrand. Vor dem Sonnenuntergang besuchen wir diese spektakuläre Landschaft. Hier treffen sich Vögel, aber auch etliche Wallabys und Kängurus. Wir sind überwältigt und können kaum glauben, was wir sehen.

Nachdem wir uns am nächsten Morgen im Touristen Infocenter über die Strassenverhältnisse informiert haben, entschliessen wir uns, den traditionellen Savannah Way nun zu verlassen. Der weitere Weg entlang der National Highway 1 wird nämlich immer holpriger und führt durch grosse Flüsse. Dazu würden wir nun effektiv einen 4x4 Wagen (wie ihn der typische Australier fährt) benötigen. Wir fahren also eine Stunde lang weiter in Richtung Süden nach Gregory Down (rund 120 Kilometer). Durch Gregory Down fliesst der gleichnamige Fluss, der Gregory River. Dies ist auch der Grund unseres Zwischenstopps. Am Ufer des Gregory Rivers treffen wir auf Camper, die dort ihre Zelte für ein paar Tage aufgeschlagen haben. Auch wir nehmen unsere Campingstühle hervor und machen es uns gemütlich. Die Landschaft um den Gregory River ist tiefgrün und eingedeckt mit Pflanzen und Bäumen. Das Wasser ist klar und lädt die Besucher zum Baden ein. Nur ein paar Meter weiter trifft diese Welt wieder auf das trockene Outback, eine richtige Wüstenlandschaft. Diese Gegensätze sind sehr eindrücklich. Uns überrascht, wie klein Gregory Down ist (wieder einmal ein winzig kleiner Ort). Wir sehen 4 oder 5 Gebäude, darunter ein Dorf Pub. Im Pub kriegen wir ein tolles, frisch zubereitetes Mittagessen serviert. Dem ist nicht immer so. Und dies ist auch verständlich, befinden wir uns doch mitten im Nirgendwo.   

 

Unser nächster Stop führt uns nach Lawn Hill. Der nicht asphaltierte Weg ist zwar nur 90 Kilometer lang, hierfür benötigen wir jedoch 1.5 Stunden. Erstmals ist der Weg ziemlich holprig und unbequem.

Hier campen wir im Adele’s Grove Campingplatz am Lawn Hill Bach (Creek). Für den „unpowered“ Campingplatz bezahlen wir 40 AUD (resp. 27 CHF). Wir kühlen uns im Lawn Hill Creek ab, dies wurde uns auch von der Reception sehr empfohlen. Glücklicherweise habe ich mich erst nach dem Baden darüber informiert, welche Tiere alle auf dem Campingplatz und im Bach beheimatet sind. Über verschiedene Wasserschlangen, Phyton mit einer Länge von bis zu 6 Metern, Süsswasserkrokodile… Immerhin habe wir keine zu Gesicht gekriegt… Wir haben bei unserer Internetrecherche über unseren Campingplatz übersehen, dass das Camping erst vor kurzem teilweise niedergebrannt ist. Davon betroffen sind das Restaurant und ein wesentlicher Teil der Toiletten. Dies hatte zur Folge, dass sich die Essensauswahl auf ein paar Chicken Nuggets und Pommes Frites beschränkte. War aber zur Abwechslung ganz ok:-). Und eine weitere Folge davon war, dass man einen längeren Weg hin zu den Toiletten laufen musste. Tagsüber nicht weiter tragisch, aufgrund der nachtaktiven Reptilien während der Nacht jedoch weniger angenehm :-). Solange alle Besucher die WC-Schüsseln geschlossen hielten, blieb die Wahrscheinlichkeit gering, auf irgendwelche Schlangen zu treffen. Dies, da ansonsten Frösche in die WC-Schüsseln springen könnten. Frösche stehen ganz weit oben auf der Nahrungsliste der Schlangen.

Der Grund unseres Stopps in Lawn Hill war der Boodjamulla National Park. Die Autoren des ytravelblogs (vgl. Link ganz oben) schwärmten richtiggehend von dem Park. Also machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zum Park. Noch beim Campingplatz begegneten wir zwei Einheimischen, die gerade am Installieren einer Elektroleitung waren. Wir packten die Gelegenheit und fragten Sie nach dem Strassenzustand des weiteren Weges bis nach Camooweal, unser nächstes Ziel. Leider konnte uns die Rezeptionistin des Campingplatzes vorher dazu keine Auskunft geben. Entgegen unserer Erwartung rieten sie uns ab, mit unserem SUV in diese Richtung weiterzufahren. Wir müssten zwei Flüsse durchqueren und die Strasse sei allgemein in einem schlechten Zustand. Pascal und ich schauen uns kurz ratlos in die Augen. Sollten wir abbrechen und den Weg zurück nach Gregory Down oder sogar nach Normanton fahren? Hier hätten wir die Möglichkeit den weiteren Weg auf einer asphaltierten Strasse zu umfahren. Dieser Umweg würde uns jedoch mindestens zusätzliche 3 Stunden Autofahrt kosten… Wir beschliessen, die beiden weiter auszufragen. Wie tief sind die Wasserstände der beiden Flüsse? Ist es wirklich unmachbar? Schliesslich meinten die beiden Herren, dass das Wasser sehr flach sei. Zwischen 15 und 20 Zentimetern tief. Und wir sollten sehr langsam durch die beiden Flüsse fahren, da der Untergrund ziemlich rutschig sei. Wir beschliessen daher, es trotzdem zu versuchen. Schlimmstenfalls könnten wir umdrehen.

Wir starteten daher nicht sehr gemütlich in den Tag. Zugegebenermassen war ich schon sehr nervös darüber, ob wir überhaupt den Weg nach Camooweal fahren können. Dies war der Grund, dass wir den Boodjamulla National Park nicht wie geplant geniessen konnten. Wir entschieden uns für einen kurzen, rund einstündigen Wanderweg durch den National Park. Die Landschaft ist effektiv wunderschön. Nichtsdestotrotz konnten wir es beide kaum abwarten, weiterzuziehen… :-). Nach einer halben Stunde erreichen wir den ersten Fluss. Das Wasser ist glücklicherweise sehr flach und wir haben keine Probleme durchzufahren. Auch beim zweiten Fluss sieht es nicht anders aus. Wir treffen sogar auf ein Emu, welches sich gerade im Fluss erfrischte.

Nach einer Weile fahren wir an einer Fossilstätte für Säugetiere vorbei. Wir beschliessen eine Pause einzulegen und die restlichen Pommes Frites vom Vorabend dienten als Zwischensnack. Die Fossilstätte liegt an einem Hügel, wovon man einen tollen Ausblick auf das Outback von Queensland hat. An den Steinen sieht man unzählige Fossilien, darunter auch die eines bis zu 3.5 Meter grossen Ur-Vogels (Big Bird). Dieser Vogel lebte vor unglaublichen 20‘000 bis 50‘000 Jahren. Viele der Fossilien sind zu klein, um einem Tier direkt zugeordnet werden zu können. Dieser Ort inmitten der Wüste ist wie ein Stück greifbare Geschichte und einfach faszinierend.

Gesamthaft dauerte die Fahrt nach Camooweal 4 Stunden. In Camooweal selber übernachten wir im Roadhouse Motel. Die Zimmer sind einfach, jedoch sauber. Der Preis liegt bei 100 AUD pro Nacht (67 CHF, exkl. Frühstück). Auf Tripadvisor erfahren wir von einem Cave National Park, also von älteren Höhlen, den wir auch kurz besichtigen. Ansonsten bietet Camooweal an sich nicht viel Sehenswertes.

 

Am Abend lassen wir die letzten Tage Revue passieren. Wir erinnern uns an die unzähligen Tiere, die wir auf unserer bisherigen Reise durch Australien gesehen haben. Viel mehr, als das wir es uns erträumt hätten. Die letzten paar Tage auf dem Savannah Way haben wir viel erlebt. Es war ein tolles Abenteuer, aber wir sind froh lief bislang alles ohne Zwischenfälle ab. Endlich haben wir wieder asphaltierte Strassen erreicht. Wir beschliessen, von nun an auf asphaltierten Strassen zu bleiben. Auch aus versicherungstechnischen Gründen (lies die AGB der Versicherungsfirma:-)).


Viertel teil: von camooweal nach darwin

Viertel Teil der Strecke
Viertel Teil der Strecke

Auf unserer Weiterreise nach Cape Crawford stellen wir fest, dass wir nun wieder auf touristischen Pfaden unterwegs sind. Die Strasse ist wieder eine normale Doppelstrasse und stark befahren. Es sind viele Campingwagen unterwegs. Wir verlassen Queensland und erreichen den Staat Northern Territory. Nach zwei Stunden legen wir gegen Mittag einen Stop im Barkly’s Roadhouse ein. Das Essen ist lecker, endlich steht uns eine grössere Auswahl an Mahlzeiten zur Verfügung. Die Tankstelle und das Restaurant sind gut besucht, was wir dem Besitzer natürlich von Herzen gönnen. Nichtsdestotrotz werden wir uns am Nachmittag darüber freuen, dass wir wieder alleine unterwegs sind. Das Erlebnis ist einfach spezieller.

Barkly's Roadhouse
Barkly's Roadhouse

Beim Barkly’s Roadhouse biegen wir also nach dem Mittagessen in Richtung Norden in die State Route 11 ein. Und tatsächlich, von einem Moment auf den Nächsten sind wir wieder alleine auf der Strasse. Die Strasse verschmälert sich allmählich, schliesslich ist es wieder eine einspurige Strasse. Ab und zu begegnen wir einem Auto, aber meistens sind es Bauarbeiter. Wir nehmen an, dass die meisten Reisenden direkt nach Alice Springs in das Red Center von Australien fahren. Und nicht nach Darwin in den Norden. Egal, Hauptsache wir können die Natur wieder ohne Verkehr geniessen. Nach rund 3.5 Stunden Fahrt (resp. 376 Kilometer) erreichen wir das Heartbreak Hotel. Hier beziehen wir ein kleines Zimmer mit zwei Einzelbetten und mit Gemeinschaftsbad. Dafür bezahlen wir 90 AUD, resp. 63 CHF). Ausser dem Hotel befindet sich nichts in Cape Crawford. Das Hotel liegt an einer Kreuzung, irgendwo im Nirgendwo, und dient als Zwischenstopp für Reisende und Roadtrain Fahrer.

 

Als wir unser Auto volltanken wollen, erreichen wir einen neuen Preisrekord. Währenddessen wir in Queensland noch 1.30 AUD pro Liter bezahlten, stiegen diese im Verlaufe unserer Reise laufend an. In Normanton lag der Preis bei 1.65 AUD / Liter, in Camooweal bei 1.91 AUD / Liter und nun in Cape Crawford bei 2.07 AUD / Liter.

Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg in Richtung Katherine. Unser letzter Zwischenstopp vor unserem „Zielort“ Darwin. Auf dem Weg dahin fällt uns nach ungefähr zwei Stunden Autofahrt eine Werbung für das Daly Waters Pub auf. Auch auf Tripadvisor wird das Pub empfohlen, weshalb wir uns für einen Stopp beim Pub entscheiden. Und wir sollten es nicht bereuen. Das Daly Waters Pub serviert leckere Speisen und das Pub selber ist zudem sehr interessant. Es ist ein historisches Pub und dient schon lange als Zwischenstopp für Durchreisende. Wir treffen zudem erstmals wieder auf europäische Touristen. Die letzte Woche sind wir praktisch nur Australiern begegnet, was auch sehr spannend war. Nach weiteren 2.5 Autofahrstunden erreichen wir schliesslich Katherine. Wir beschliessen, zwei Nächte lang in Katherine zu verweilen.

Daly Waters Pub
Daly Waters Pub

In Katherine kann man viel erleben. Und wir freuen uns auf ein wenig Zivilisation. Es gibt Autowaschsalons, grosse Supermärkte, exotische Küchen. Wir haben ein kleines Motelzimmer im Riverview Tourist Village gebucht, das gleich an den Katherine Hot Springs liegt. Wir sind gespannt, wie die Hot Springs aussehen werden. Vor allem, weil uns die Innot Hot Springs beim Savannah Way ein wenig enttäuscht haben. Aber diesesmal war es fantastisch. Diese Hot Springs sind zwar touristischer und dementsprechend auch ein wenig ausgebaut worden. Aber das Wasser ist diesmal sehr einladend. Kein Wunder tummeln sich hier so viele Touristen. Das Wasser ist warm, aber dennoch erfrischend. Man muss einzig aufpassen, dass man seine Wertsachen entweder im Hotel lässt oder mit einem Waterbag mit ins Wasser nimmt. Diebstahl kommt hier öfters vor, davor wird man aber auch mehrmals durch Schilder gewarnt.

 

Zehn Minuten von Katherine entfernt befindet sich zudem der Nitmiluk National Park. Dazu fahren wir zum Katherine Gorge. Diese Schlucht wurde vom Katherine River in einem Zeitraum von bis zu einer Milliarde Jahre geformt. Ein unglaubliches Zeitfenster und eine atemberaubende Landschaft. Wir beschliessen den Windolf Walk, welcher 8.4 Kilometer lang ist und ungefähr 3.5 Stunden dauert, zu begehen. Am späteren Vormittag merken wir bereits, dass es ein sehr heisser Tag wird. Die Temperatur lag schon am Vormittag bei 30 Grad Celsius. Wichtig ist es daher, immer genügend Wasser dabei zu haben… :-). Zudem haben uns Warnschilder darauf hingewiesen, dass Baden im nächsten Gorge aufgrund von Salzwasserkrokodilen verboten ist. Alle Gewässer in Northern Territorium sind möglicherweise Lebensräume von Salzwasserkrokodilen. Am besten liest man kurz die Infoseite durch: https://nt.gov.au/emergency/community-safety/crocodile-safety-be-crocwise. Mit der geplanten Erfrischung wird daher nichts… Deshalb haben wir die Wanderung ein wenig abgekürzt.

Wir nehmen am nächsten Tag die letzte Etappe in Angriff. Es verbleiben noch 280 Kilometer, also rund 3 Stunden Autofahrt bis nach Darwin. Auf dem Weg dahin besuchen wir noch die Edith Falls. Es handelt sich dabei um einen grossen See, der von einem grossen Wasserfall gespeist wird. Dieser ist auch Bestandteil des Nitmiluk National Parks. Wer will, kann sich im See erfrischen. Warnschilder weisen aber die Besucher darauf hin, dass es keine 100% Sicherheit betreffend Salzwasserkrokodilen gibt. Die Gewässer werden zwar überwacht, ausschliessen kann man es aber trotzdem nicht.

 

Die letzte Strecke war unserer Meinung nach die Langweiligste. Die Strasse ist wieder doppelspurig, der Verkehr hat dementsprechend zugenommen. Tiere entdecken wir während der Fahrt leider keine mehr. Aber wir freuen uns, endlich Darwin erreicht zu haben. Und wir sind gespannt, was wir alles in der Stadt erleben. Mehr dazu erfährst du im nächsten Blog.